Die Symptome des Polterns entstehen weniger beim Sprechvorgang selbst als vielmehr in dessen gedanklicher Vorbereitung. Aufgrund einer mangelhaften Integration aller Sprachelemente kommt es hierbei zu einer sehr schnellen, überhasteten Sprechweise mit Beschleunigungen des Sprechtempos innerhalb längerer Wörter oder Redewendungen. Die Aussprache klingt aufgrund diverser wechselhafter Artikulationsfehler häufig sehr undeutlich und verwaschen. Teilweise werden ganze Wörter, unbetonte Silben, Wortendungen oder Lautverbindungen ausgelassen, umgestellt oder miteinander verschmolzen. Die Sprechflüssigkeit ist durch Wiederholungen von Wörtern und Phrasen sowie durch Satzabbrüche und -umstellungen und das Einschieben von Füllwörtern herabgesetzt. Den Äußerungen fehlt teilweise der logische Zusammenhang, sodass der Zuhörer den Erzählungen nur mit Mühe folgen kann. Sehr selten besteht ein Störungsbewusstsein oder gar ein Leidensdruck bei Menschen, die poltern. Meist leidet eher die Umwelt unter der mangelhaften Verständlichkeit der Äußerungen. Im Gegensatz zum Stottern verbessert sich das Poltern durch Konzentration auf das Sprechen.
Die Ursachen des Polterns sind bislang noch nicht sicher geklärt. Man nimmt an, dass es auf Veranlagung beruht und minimale hirnorganische Störungen zugrunde liegen, durch die ein Missverhältnis zwischen der motorischen Sprechfertigkeit, dem Sprechtempo und Defiziten in der Wahrnehmung der eigenen Artikulation hervorgerufen werden.
Im Kindes- und Jugendalter wird Poltern in meiner Praxis durch gezielte Wahrnehmungsübungen in Bezug auf das Sprechmuster und die Einübung eines bewussten, kontrollierten Sprechens behandelt.